Julian Friedauer und Iassen Markov sind wissenschaftliche Mitarbeiter im Kollektiv Divine Design unter der Leitung von Iasselon Friedendoorp. Iassen Markov ist mittlerweile ein guter Bekannter von Technobeton, dem wiederum 33,333 Prozent von Divine Design gehören. Technobeton ist 100 Prozent Techno und 100 Prozent Beton. Friedauer und Markov wurden vom Vorstand von Divine Design beauftragt, beim 0711tape #12 Divine Design und Technobeton zu verkörpern und eine meganice Divine Ambiente für den Auftritt zu planen.

Interview von Marcel Schlegel


Achtung und aufgepasst! Dieses Interview braucht einen Disclaimer. Denn: Es ist das größte Interview, das wir jemals geführt haben. Ach, was soll das Understatement: Es ist das bedeutendste Interview in der Geschichte der Menschheit, historischer als die Marslandung von Lance Armstrong mit seinem Unimog, wichtiger als die Erfindung des ökodieselgetriebenen Staubsaugroboters und einschneidender als die Entdeckung des bulgarischen Nord-Südens durch Christiane Kolumbius.

Technobeton, der Drake der Beton-Musik-Szene, hat sich aus seinem Steinpalast bewegt und sich mit uns am Stuttgarter Tatti auf ein goldenes Gläschen Moët getroffen. Richtig, er trank auch das Glas mit. Wir haben ihm ernste Fragen gestellt und er (oder sie, oder es?) beantwortete diese aufrichtig und seriös – aus seinem Helikopter heraus. Mit seinem iPhone 70. Während er für Beyonce ein betonhartes Features aufnahm. Als Transmittermedium nutzte er Iassen Markov, der am Technobeton-Institut als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Danach hat er im Weltall das 0711tape #12 aufgenommen. Vor, hinter und in der Kamera.

Wer ist Technobeton?

Technobeton ist 100 Prozent Techno und 100 Prozent Beton. Das ist ein Typ aus Bulgarien, der wahnsinnig ist. Er benimmt sich ständig daneben, und es gibt nur wenige Leute, die ihn gut kennen, so dass er zumindst vor denen ein bisschen Respekt hat. Er sollte zum Beispiel auf einer Hochzeit auflegen, kam zwei Stunden zu spät mit seinem Heli, wollte sich erst mit Manuel Maschko schlagen, zum Glück hat er sich aber beruhigt und nur im Garten allein gewütet und gepöbelt. Danach ist er wieder weggeflogen.

Du kennst Technobeton  also. Wie würdest du ihn beschreiben?

#meganice

Wo liegen die musikalischen Wurzeln von Technobeton?

Die musikalischen Wurzel von Divine Design werden nach dem Theorem des Kick-Snare-Kontinuums berechnet und multipliziert mit der modularspezifischen ARP-Konstante.

War das immer so?

Zuerst waren Divine Design Bürokraten und haben sich mehr oder weniger mit Musikstatistik beschäftigt, zum Beispiel mit der Frage: Wie oft wurde eine geschlossene Hihat im Club an einem durchschnittlichen Dienstag gespielt, bis sie schließlich selber auf die Ideen kamen, solche statistische Tracks zu produzieren. Angefangen hat es in der Transsibirischen Eisenbahn, wo das Album TRANSSIB entstanden ist. Die Tracks sind nach den Orten benannt worden, die Divine Design ganz gut gefallen haben. Wir sind froh, auch ein Teil vom TRANSSIB zu sein. Julian durfte beim Projekt das MP3 exportieren und meine Aufgabe war das Coverimage als JPG für Web mit 55 Qualität abzuspeichern. Später, nach jahrelanger Arbeit in den Forschungsetagen der Dresden Bar, haben wir zu wissenschaftliche Mitarbeitern von Divine Design aufsteigen können.

 

Wir haben schließlich angefangen, Musik aufzulegen, die gut zu Gin Tonic passt.

 

Wie spielt da deine bulgarische Herkunft eine Rolle?

Ich glaube, gar nicht. Wir haben allerdings neulich, am 24. Mai – Tag der kyrillischen Schrift –, in der Dresden Bar in 3D aufgelegt, und haben ein Bild von Kyrill und Method aufgehängt. Sieht man im Video ab und zu, obwohl die Aufnahmen verwackelt sind.

Technobeton treibt seit 1999 in Stuttgart sein Unwesen und ist im Kosmos schon gut herumgekommen. Wie beurteilst du die Clubszene hier?

Die Szene ist ganz gut, wir werden vergöttert und die Klamotten werden uns vom Körper gerissen – sieht man im Video auch. Mal sehen, ob es in anderen Städten auch so wird. Wir haben demnächst 3D-Liveset-Auftritte in Berlin und München, und haben schon gehört, dass die Leute dort nicht so temperamentvoll wie die Schwaben sein sollen.

 

 

Julian und du, woher kennt ihr euch?

Wir kennen uns schon sehr lange, denn wir waren bei der 17. Aktualisierung von den deutsch-bulgarischen Technoverträgen in Sofia dabei.

Warum habt ihr euch beim 0711tape für die Variante im Weltall entschieden (oder war’s ein Greenscreen)?

Es ist immer noch ein Luxus, sich die eigene Party selbst zu konstruieren. Wir wollten es gemacht haben, bevor das zum Standard wird und es jeder macht.

Achtung: Dieses Interview wurde aus dem kyrillischen Kosmonauten-Alphabet ins Deutsche übersetzt –

Marcel Schlegel
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Schreibt viel und immer mit zwei Fingern. Mal über dies, mal mehr über das. Stärke: die Kommasetzung. Punkt. Ein Werdegang in Linkform – hier: http://bit.ly/2ajtdCU

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